Das Kollegium soll eine Dreifachhalle erhalten
Die beiden bestehenden Sporthallen der Mittelschule in Stans sind überlastet und stark sanierungsbedürftig. Zudem vermögen sie die Ansprüche an einen modernen Sportunterricht längst nicht mehr erfüllen. Der Regierungsrat strebt deshalb den Bau einer Kollegi-Dreifachhalle an.
Die beiden Sporthallen des Kollegis in Stans platzen aus allen Nähten. Von Montag bis Freitag sind sie – mit Ausnahme des Mittwochnachmittags, an dem geputzt wird – durchgehend von 7.30 Uhr bis 22 Uhr belegt. Ein Teil der schulischen Sportlektionen muss im Kraft- und Gymnastikraum durchgeführt werden, da die Hallenkapazitäten nicht ausreichen. Diese Problematik hat sich seit dem neuen Schuljahr weiter verschärft, weil in den 6. Klassen eine zusätzliche Sportlektion auf den Stundenplan gekommen ist, um die Vorgaben des Bundes zu erfüllen.
Darüber hinaus besteht ein beachtlicher Sanierungsbedarf. Die Hallen sind über 40 respektive 60 Jahre alt, was mittlerweile einen andauernden und steigenden Unterhaltsaufwand verursacht. So weist zum Beispiel das Dach der älteren Halle eine bisher unentdeckte Leckstelle auf, brechen Scheiben aufgrund thermischer Spannungen oder haben die Nasszellen ihr Lebensende erreicht. Kurz: Die Sporthallen vermögen aufgrund ihrer Grösse und Infrastruktur den Ansprüchen eines modernen Sportunterrichts nicht mehr zu genügen. Im Weiteren gilt es auch die zunehmenden Bedürfnisse des Vereinssports abzudecken, womit das Kollegi letztlich dringend auf eine neue Halle angewiesen ist.
Favorisiert wird eine Halle «Im Berg»
Der Regierungsrat hat zu diesem Zweck zusammen mit der Zustandsanalyse eine Machbarkeitsstudie mit verschiedenen Varianten zur Erneuerung der Halleninfrastruktur erstellen lassen. Auf Grundlage eines breit angelegten Kriterien-Bewertungskatalogs beabsichtigt er zum jetzigen Zeitpunkt, die Variante «Im Berg» weiterzuverfolgen. Diese sieht den Neubau einer Dreifachhalle als Unterniveaubau zwischen der bestehenden Schule und der Aussensportanlage vor. Darunter soll eine Einstellhalle mit rund 40 Parkplätzen – als Ersatz zu den bestehenden oberirdischen Parkplätzen – entstehen. Als weitere Varianten wurden die Sanierung der bestehenden Hallen inklusive Anbau, der Ersatz der beiden Hallen am selben Ort und eine Dreifachhalle im Bereich der Aussensportanlage geprüft. Doch nirgends überwogen die Vorteile derart stark wie bei der Variante «Im Berg». So erachtet es der Regierungsrat unter anderem als wenig sinnvoll, in eine veraltete Bausubstanz zu investieren oder eine Fläche des Aussenbereichs in dieser Dimension zu opfern.
Mehrere Herausforderungen zu bewältigen
Der Regierungsrat hebt besonders die optimale Verbindung zwischen der bestehenden Schule und den Aussensportanlagen hervor, die der unterirdische Bau schafft. Ihm ist bewusst, dass die Variante unkonventionell erscheint und architektonisch eine Herausforderung darstellt, zumal der Einbau der Dreifachhalle in die Hangkante eine starke optische Wirkung erzeugt und in zwei eidgenössische Schutzzonen eingegriffen wird. Auf der anderen Seite betont Bildungsdirektor Res Schmid: «Bei guter Einbettung in die bestehende Topographie tritt eine unterirdische Halle vom Volumen her zurückhaltend in Erscheinung.» Durch den Abbruch der bestehenden Hallen gewinnt das Kollegi-Areal zudem wertvollen Freiraum zurück und «schafft gleichzeitig neue Reserveflächen für allfällige spätere Bedürfnisse», fügt Res Schmid an. Als weitere Chance erachtet der Regierungsrat die verkehrsmässige Entlastung der Mürgstrasse, die mit der kürzlichen Eröffnung des Culinarium Alpinum in Zukunft noch reger befahren werden dürfte als bisher.
Vertiefte Erkenntnisse dank Ortsbildanalyse und Verkehrsgutachten
Im Rahmen einer vertieften Machbarkeitsstudie werden nun in den nächsten Monaten detaillierte Abklärungen zur Variante «Im Berg» sowie zur Lösung mit einem Anbau vorgenommen. Insbesondere wird mit einer Ortsbildanalyse die Eingliederung einer Halle im Hang in die bestehende Siedlungsstruktur genauer angeschaut. Ein Gutachten soll weiter die konkreten Auswirkungen auf die Verkehrswege und das Potenzial für Optimierungen aufzeigen. Auch wird eine mögliche Offenlegung oder Umleitung des Stämpbachs beim Kollegi näher untersucht.
Der momentane Terminplan sieht vor, dass die Machbarkeitsstudie im Herbst 2021 vorliegt und der Regierungsrat gestützt darauf einen Projektierungskredit für eine Kollegi-Dreifachhalle zu Handen des Landrats verabschieden wird.
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