Umsatzeinbussen nehmen wegen COVID-19 teils drastische Ausmasse an
Die kantonale Wirtschaftsförderung hat in den vergangenen Tagen gemeinsam mit den lokalen Wirtschaftsverbänden eine Befragung zu den Auswirkungen der Corona-Krise auf Nidwaldner Unternehmen durchgeführt. Die Ergebnisse bestätigen, dass die Wirtschaft mit voller Wucht getroffen wird.
83% aller Nidwaldner Unternehmen haben seit der Einführung der Corona-Massnahmen des Bundesrates am 17. März Umsatzrückgänge erlitten. Besonders drastisch sind die Auswirkungen in der Tourismus- und Gastrobranche, wo 91% der Unternehmen einen Umsatzrückgang zwischen 50 und 100% beklagen.
Rund jedes sechste befragte Unternehmen gibt an, dass es gegenwärtig damit rechnet, bis Ende Jahr Stellen abbauen zu müssen. Dies soll mehrheitlich über natürliche Fluktuationen erfolgen. 90% der Betriebe gehen davon aus, dass die Corona-Krise negative Auswirkungen auf ihren Geschäftsverlauf der nächsten zwei Jahre haben wird; 5% sehen ihre Existenz gar massiv gefährdet. Seit dem 17. März sind beim Arbeitsamt des Kantons Nidwalden rund 920 Kurzarbeitsgesuche eingegangen. Es überrascht daher wenig, dass 49% der befragten Unternehmen angeben, ein solches Gesuch eingereicht zu haben. Mit dem hierfür notwendigen Prozedere zeigen sich die befragten Unternehmen mehrheitlich zufrieden.
Bisher haben 20% der Nidwaldner Unternehmen einen Überbrückungskredit des Bundes beantragt; rund 10% erachten es als wahrscheinlich, dass sie die gleiche Soforthilfe auf kantonaler Stufe beanspruchen werden. Entsprechende Gesuche können weiterhin eingereicht werden.
Die Frage, ob die Politik bei den angeordneten Massnahmen eher zu viel Wert auf die Gesundheit gelegt hat, wird von 48% der befragten Unternehmen bejaht. Praktisch gleich viele (47%) sind der Auffassung, dass die Abwägung zwischen wirtschaftlichen und gesundheitlichen Aspekten genau richtig vorgenommen worden ist.
85% der Unternehmen beurteilen die bisherige Kommunikation des Kantons während der Corona-Krise als zufriedenstellend bis sehr gut.
Es gibt Zeichen der Hoffnung
«Die breit abgestützten Umfrageergebnisse zeigen deutlich, welch drastische Folgen die Corona-Pandemie auf den Wirtschaftsstandort Nidwalden hat», kommentiert Volkswirtschaftsdirektor Othmar Filliger. Er sieht aber auch mehrere Anzeichen, die Anlass zur Hoffnung geben. So zum Beispiel die schweizweite Abflachung der Infektionskurve, die vom Bundesrat festgelegten Lockerungsetappen, die verschiedenen staatlichen Unterstützungsinstrumente, welche offensichtlich greifen, sowie die Entwicklung der Neuanmeldungen beim Regionalen Arbeitsvermittlungszentrum (RAV) Obwalden/Nidwalden. «Nach dem Ausbruch der Corona-Pandemie haben sich in einer ersten Phase täglich deutlich mehr Personen, die ihren Job verloren haben, beim RAV gemeldet als üblich. Seit gut einer Woche hingegen befinden wir uns wieder auf dem Niveau wie vor dem Ausbruch», so Othmar Filliger.
Die Online-Umfrage, die gemeinsam mit dem Gewerbeverband Nidwalden, Pro Wirtschaft Nidwalden/Engelberg und den Nidwaldner Jungunternehmern (NOVUM) durchgeführt worden ist, dauerte vom 15. bis zum 21. April. Von insgesamt 785 angeschriebenen Unternehmen haben 508 an der Umfrage teilgenommen, was einer hohen Rücklaufquote von rund 65% entspricht. Die meisten Betriebe sind in der Dienstleistungsbranche tätig (35%), gefolgt vom Baugewerbe (18%), dem Handel/Gewerbe (15%) und der Gastronomie (10%). Von den befragten Unternehmen gaben 15% an, dass es untern ihren Mitarbeitenden zu Corona-Verdachtsfällen oder zu tatsächlichen Infizierungen gekommen ist.
Die Resultate der Umfrage im Detail: www.nw.ch/wfpub/20224
- Website
- www.nw.ch/coronavirus
Zugehörige Objekte
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