Verkehrsplanung Stans

Aus «Rundem Tisch» sind zwei neue Varianten für die Verkehrsentlastung im Westen von Stans entstanden


Die Nidwaldner Stimmbevölkerung hat im November 2022 den Bau der Entlastungsstrasse Stans West von der Ennetmooserstrasse über Müller Martini und entlang des Zentralbahn-Trassees abgelehnt. Die neue Strasse hatte zum Ziel, den erweiterten Dorfkern von Stans vom Durchgangsverkehr zu entlasten und für Verkehrsteilnehmende aus Ennetmoos eine schnellere Anbindung an die A2 zu gewährleisten. Es wurde bemängelt, dass die flankierenden Massnahmen nicht Bestandteil der Vorlage waren und erst in einem zweiten Schritt hätten erarbeitet werden sollen. Ausserdem wurde die Entlastungswirkung für das Dorf angezweifelt und kritisiert, dass andere Linienführungen nicht auf den gleichen Planungsstand gebracht worden sind.

Seither beschäftigt sich der Kanton zusammen mit einem «Runden Tisch» mit Vertretenden der Landratsfraktionen und der Gemeinde Stans mit einer neuen Lösung (→ Medienmitteilung vom 2. März 2023). Das Gremium kommt regelmässig zusammen und wird von einem externen Moderator und einem Verkehrsplaner unterstützt. Miteinbezogen werden auch die Gemeinden Ennetmoos und Stansstad. Es geht dabei nicht nur um das weitere Vorgehen im Westen, sondern auch um gesamtheitliche Lösungsansätze für die künftige Verkehrsführung in Stans.

Im Januar 2024 haben die Teilnehmenden einstimmig festgehalten, dass es weiterhin eine Umfahrungsstrasse braucht. Ebenfalls stiess ein möglicher Strassenabtausch zwischen Kanton und Gemeinde zur effizienteren Umsetzung von flankierenden Massnahmen mehrheitlich auf Zustimmung am «Runden Tisch» (→ zur Medienmitteilung vom 22. Februar 2024). Bis im Sommer 2024 liess der Kanton verschiedene Varianten für eine Westumfahrung auf den gleichen Planungsstand bringen und ermittelte die zu erwartenden Entlastungswirkungen, sodass diese miteinander verglichen werden konnten.

Im Herbst 2024 wurden dem «Runden Tisch» zwölf mögliche Varianten vorgestellt und unter Berücksichtigung der zu erwarteten Kosten, des erforderlichen Landerwerbs, von Umweltaspekten, der Sicherheit und des Komforts für den Langsamverkehr weiter selektioniert. Schliesslich kristallisierten sich zwei Varianten heraus, die in der Gesamtbeurteilung von Nutzen und Kosten am besten abschnitten.

  • Variante 1: Von der Ennetmooserstrasse ausgangs Stans führt eine neue Verbindungsstrasse direkt zum Kreisel Bitzi beim Länderpark. Es ist eine Unterquerung der Zentralbahn notwendig.
  • Variante 2: Von der Ennetmooserstrasse ausgangs Stans führt eine neue, etwas längere Verbindungsstrasse zum Rotzloch-Kreisel beim Burger King. Es ist ebenfalls eine Unterquerung der Zentralbahn notwendig.

Am Runden Tisch fand die Linienführung über den Kreisel Bitzi beim Länderpark derzeit die grösste Zustimmung, weil sie die kürzeste Linienführung und die beste Verlagerungswirkung aufweist.

Im Februar 2025 wurden am «Runden Tisch» die möglichen flankierenden Massnahmen zur Westumfahrung diskutiert. Zudem wurde eine etwas geänderte Linienführung zur Variante 2 (Verbindungsstrasse zum Rotzloch-Kreisel beim Burger King) vorgestellt.

Als Nächstes werden die verkehrlichen Auswirkungen einer neuen Entlastungsstrasse auf die Kreisel rund um den Länderpark geklärt. Dies wird in enger Zusammenarbeit mit der Gemeinde Stans und den von ihr geplanten Quartiererschliessungen erfolgen. Danach wird der Landrat im Rahmen der Richtplananpassung über die Linienführung der neuen Strasse entscheiden können. In diesem Kontext werden auch die flankierenden Massnahmen thematisiert.
 

Altes Projekt Entlastungsstrasse Stans West

Die kantonale Volksabstimmung für den Objektkredit von 18.8 Mio. Franken für den Bau der Entlastungstrasse Stans West fand am 27. November 2022 statt. Die Stimmbevölkerung wies die Vorlage mit 52.7 Prozent Nein-Stimmen ab (→ zum Abstimmungsresultat). Die geplante, rund einen Kilometer lange Entlastungsstrasse sollte von der Rotzlochstrasse auf Höhe Gerbibrücke dem Zentralbahn-Trassee entlang zur Ennetmooserstrasse führen, wobei die beiden Anschlussknoten als Kreisel ausgeführt werden sollten. Parallel zur Strassenfahrbahn war ein Velo- und Gehweg vorgesehen, abgetrennt durch einen Grünstreifen.
Das Projekt ging auf einen politischen Vorstoss im Jahr 2015 zurück. Der Regierungsrat hatte beantragt, die Motion abzulehnen. Der Landrat hiess sie jedoch gut und forderte die Linienführung von der Rotzlochstrasse via Müller Martini zur Ennetmooserstrasse. In der Folge arbeitete der Kanton zuerst das generelle Projekt und in einem zweiten Schritt das Ausführungsprojekt aus, welches zur Abstimmung gelangte.

Der Übersichtsplan zeigt, wie und wo die Entlastungsstrasse Stans West gemäss dem alten Projekt via Müller Martini hätte gebaut werden sollen. Oben auf der Karte ist der Länderpark zu sehen, in der Mitte das Müller-Martini-Gebäude.

 

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