Informationstafel zur Pfahlbausiedlung Kehrsiten erneuert
2011 hat die UNESCO die bedeutendsten Pfahlbausiedlungen zum Welterbe erklärt, darunter die Pfahlbausiedlung in Kehrsiten. Weil neue Erkenntnisse vorliegen, hat die Fachstelle für Archäologie die Informationen beim Fundort erneuert.
Pfahlbausiedlungen
Die Pfahlbausiedlungen im Alpenraum zählen zu den bedeutendsten archäologischen Kulturgütern Europas. Es sind Resten urgeschichtlicher Siedlungen aus der Zeit von 5000 bis 500 v.Chr. Die Fundorte unter Wasser oder in Mooren bieten aussergewöhnliche Erhaltungsbedingungen und erlauben deshalb einzigartige Einblicke in die frühen Bauernkulturen Zentraleuropas.
Neue Entdeckungen
Bei seiner Entdeckung im Jahr 2003 war der Fundort in Kehrsiten die einzige bekannte Pfahlbausiedlung am Vierwaldstättersee. Folgerichtig erklärte 2011 die UNESCO die Kehrsiter Pfahlbausiedlung zusammen mit 110 weiteren Fundorten zum gemeinsamen Welterbe. Inzwischen wurden weitere Pfahlbausiedlungen am Vierwaldstättersee entdeckt: 2020 beim Bau einer Seewasserleitung im Luzerner Seebecken und 2021 bei Probesondierungen für den Luzerner Tiefbahnhof. Nun scheint klar, dass die Ufer des Vierwaldstättersees bereits vor 6'000 Jahren besiedelt waren und dass ein reger Austausch von Gütern zwischen den einzelnen Siedlungen stattfand.
Neue Informationstafel in Kehrsiten
Die Fachstelle für Archäologie hat die neuen Erkenntnisse zum Anlass genommen, die in die Jahre gekommenen Informationen am Fundort Kehrsiten zu erneuern. Einerseits wurde der Text den neuen Erkenntnissen angepasst. Andererseits zeigt neu eine wissenschaftliche Illustration, wie das Leben der Pfahlbauerinnen und Pfahlbauer in Kehrsiten vor 5'000 Jahren ausgesehen haben könnte.
Vielleicht nehmen Sie sich beim nächsten Ausflug nach Kehrsiten Zeit für einen Abstecher zum Schiffsteg im Dorf und werfen durch das neue Fernrohr einen Blick in die Vergangenheit des Kehrsiter Pfahlbaudorfs.
Schulkoffer in Planung
In den nächsten beiden Jahren soll zudem das Angebot für Nidwaldner Schulkinder ausgebaut werden. Es soll ein "Archäologiekoffer" erstellt werden, den Schulklassen ausleihen können. Mit dem Koffer können Schülerinnen und Schüler in die Welt der Kehrsiter Pfahlbauer eintauchen. Neben Begleitinformationen für die Lehrpersonen wird der Koffer Texte für die Schülerinnen und Schüler sowie Fundstücke aus Kehrsiten enthalten. Die Geschichte der Nidwaldner Pfahlbauer soll so einfacher fassbar werden.
Zugehörige Objekte
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