Keine Krähenplage – Populationswachstum wird aber weiter beobachtet

21. Februar 2025

Die Krähenpopulation sorgt schweizweit für zunehmende Diskussionen. Die Regulierung dieser intelligenten Vögel stellt eine Herausforderung dar, da verschiedene Vergrämungsmethoden nur begrenzte Wirkung zeigen. Der Kanton Nidwalden setzt daher auf pragmatische Massnahmen und Beratung zur nachhaltigen Bewältigung des Problems.

Krähen werden in Nidwalden angeblich zunehmend zu einem Problem, insbesondere für landwirtschaftliche Betriebe. Beschädigte Siloballen, zerstörte Saaten und Verluste bei Maisanpflanzungen machen Landrat Beat Risi, Buochs, und Mitunterzeichnende in einer Interpellation dafür geltend, was bei Betroffenen Ertragseinbussen, Qualitätsverluste beim Futter und steigende Produktionskosten verursache. Die Landwirte beklagen zudem eine mangelnde Unterstützung durch die kantonalen Behörden. Die Interpellanten wollen vom Regierungsrat wissen, wie sich die Krähenpopulation in Nidwalden entwickelt, weshalb die Abschussprämie für Krähen abgeschafft wurde, welche Strategie er gegen eine Plage aufweist und ob er sich bewusst ist, dass mit steigenden Kosten aufgrund von Entschädigungen für entstandene Schäden zu rechnen ist.

Hohe Intelligenz erschwert Regulierung
Wissenschaftliche Erkenntnisse zeigen, dass Krähen über ein aussergewöhnliches Lernverhalten verfügen. Sie beobachten andere Tiere, kommunizieren in Gruppen und passen sich an Vergrämungsmethoden an. Dadurch zeigen herkömmliche Massnahmen wie akustische Störsignale, Laser oder Greifvögel nur begrenzte Wirkung. Natürliche Feinde sind kaum vorhanden und Jagdmethoden sind rechtlich eingeschränkt.

Die kantonalen Jagdgesetze sehen vor, dass schädliche Tiere unter bestimmten Bedingungen bejagt werden dürfen. Rabenkrähen, die in Schwärmen auftreten und landwirtschaftliche Kulturen gefährden, können auch während der Schonzeit gejagt werden. Dennoch wurde die Abschussprämie abgeschafft, da keine tierseuchenrechtliche Grundlage für eine verstärkte Bejagung besteht. «Schadensmeldungen sind zudem verhältnismässig gering, sodass keine grossflächigen Massnahmen erforderlich sind», erklärt Justiz- und Sicherheitsdirektorin Karin Kayser-Frutschi.

Strategien für die Zukunft
Der Kanton Nidwalden setzt auf eine Kombination aus Monitoring, Prävention und gezielter Unterstützung für betroffene Landwirte. Schutzmassnahmen und gezielte Vergrämung zeigen Wirkung, während eine verstärkte Regulierung aktuell nicht notwendig erscheint. Die Jagdverwaltung beobachtet die Situation genau und setzt auf langfristige, wissenschaftlich fundierte Lösungen. «Es ist entscheidend, dass wir auf bewährte und nachhaltige Massnahmen setzen, anstatt kurzfristige Lösungen zu verfolgen», betont Karin Kayser-Frutschi.

Die Krähenproblematik bleibt eine Herausforderung, und es bieten sich keine einfachen Lösungen an. Eine nachhaltige Regulierung erfordert eine enge Zusammenarbeit zwischen Landwirten, Behörden und Fachstellen. Nidwalden setzt auf pragmatische Massnahmen und wissenschaftlich fundierte Ansätze, um das Gleichgewicht zwischen Naturschutz und wirtschaftlichen Interessen zu wahren.
 

→ Die ausführliche Antwort des Regierungsrates auf den Vorstoss finden Sie hier

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