Vergabe des Zentralschweizer Ateliers in Wien 2025

16. Dezember 2024

Die Kantone Zug, Luzern und Nidwalden gewähren 2025 drei Kunstschaffenden einen Aufenthalt im Atelier der Zentralschweizer Kantone in Wien. Ein dreiwöchiges Atelierstipendium erhalten die Bildende Künstlerin Samantha Heller (ZG), das Filmkollektiv «am Limit» (NW) sowie der Bildende Künstler Michael Leuthold (LU).

Neu bieten die Zentralschweizer Kantone ihren Kunstschaffenden die Möglichkeit eines dreiwöchigen Aufenthalts in Wien an. Bewerben können sich Kunstschaffende aller Sparten (Bildende Kunst, Angewandte Kunst, Literatur, Musik, Tanz, Theater, Fotografie, Film) aus den Zentralschweizer Kantonen. Die Atelierwohnung befindet sich am Gaussplatz in Wien. 

Die Möglichkeit eines dreiwöchigen Wien-Aufenthalts stellt für Künstlerinnen und Künstler ein sinnvolles und nachhaltig wirkendes Angebot im Bereich Kulturförderung dar. Die Kunstschaffenden nutzen den Atelieraufenthalt, um in einem inspirierenden Umfeld neue Erfahrungen und Anregungen zu sammeln, Weiterbildungen zu besuchen und ihr Beziehungsnetz zu erweitern. Im Gegensatz zu den viermonatigen Aufenthalten in den Atelierwohnungen in Berlin und New York soll ein dreiwöchiger Aufenthalt auch jenen Kunstschaffenden zur Verfügung stehen, die aus beruflichen oder familiären Gründen keinen längeren Auslandaufenthalt realisieren können. Das Stipendium beinhaltet die unentgeltliche Benützung des Wohnateliers sowie einen Lebenskostenzuschuss. 

Folgende Kultur- und Kunstschaffende sind von den jeweiligen Kulturkommissionen ausgewählt worden:

Samantha Heller, bildende Künstlerin (Kanton Zug)
In Wien möchte die bildende Künstlerin Samantha Heller (*1986) das Thema der kreativen Freiheit im Kontext von Künstlicher Intelligenz weiter vertiefen und ein künstlerisches Projekt realisieren, das sich mit der digitalen Neuinterpretation klassischer Wiener Kunstwerke sowie dem öffentlichen Raum befasst. Mit Hilfe von verschiedenen bildgebenden KIs und selbst erstellten Fotos oder gesammelten Kunstsouvenirs wird sie bekannte Werke der Wiener Museumslandschaft in einem mehrstufigen Prozess überarbeiten, abstrahieren, verfremden und Remixen, sodass am Ende nur noch eine Verwandtschaft zu spüren ist. Durch diesen schrittweisen Transformationsprozess verfremdet sie die Werke und setzt sich gleichzeitig mit den Urheberrechten historischer Werke sowie einer Kultur des Kooperierens und Neuverbindens auseinander.

«Am Limit», Filmkollektiv (Kanton Nidwalden)
Das Filmkollektiv «am Limit», gegründet von Eleonora Camizzi, Kezia Zurbrügg (*1993) und Patrik Näpflin (*1987), will in einem unabhängigen Ansatz arbeiten und so die gängigen Methoden und Abläufe der Filmproduktion hinterfragen. Dabei steht insbesondere das Verhältnis zwischen Regie und Produktion im Fokus. Innerhalb des Kollektivs wird die jeweilige Regieperson in künstlerischen, inhalt-lichen und produktionellen Entscheidungen begleitet und gegenseitig unterstützt, indem anfallende produktionelle Arbeiten aufgeteilt werden. Der dreiwöchige Atelieraufenthalt in Wien soll als Retraite genutzt werden, um sich den Fragen zu stellen, was die Leitsätze des Kollektivs «am Limit» sind, wie bei nächsten Projekten gearbeitet werden soll und wie man andere junge Regiepersonen miteinbeziehen kann. 

Michael Leuthold, bildender Künstler (Kanton Luzern)
Michael Leuthold (*1988) lebt und arbeitet als bildender Künstler und Illustrator in Luzern. Ausgangs-lage seiner Arbeiten bilden Zeichnungen und Texte. Durch das Zeichnen und Schreiben lässt sich, ähnlich wie durch einen Atelieraufenthalt, das verblasste Glitzern von vermeintlich Bekanntem neu entdecken. Getrieben von seinem visuellen Hunger will Leuthold Wien zeichnen und beschreiben. Auf seinen Streifgängen wird er Abwege und Unorte genauso beachten wie die weltbekannten Museen und die verstaubten Jazzklubs. Dabei lässt er sich hemmungslos auf alles ein, was sich zwischenmenschlich und zeichnerisch anbahnt, um immer wieder aufs Neue zu begreifen, dass die eigene Perspektive und Lebensweise nicht die allumfassende ist. Die daraus entstehende Sammlung soll zurück in Luzern in das bestehende Schaffen Leutholds einfliessen.
 

Gruppenbild: am Limit
Filmkollektiv «am Limit», Foto: Carla Sollberger

Zugehörige Objekte

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Foto: am limit. Foto Clara Sollberger (JPG, 1.96 MB) Download 1 Foto: am limit. Foto Clara Sollberger