Paul Lussi erhält den Unterwaldner Preis für Bildende Kunst

31. Oktober 2024

Im Rahmen der «NOW 24. AUSWAHL Aktuelles Kunstschaffen aus der Region» hat die Jury den Unterwaldner Preis für Bildende Kunst dem Nidwaldner Künstler Paul Lussi vergeben. Seine Serie von Tuschezeichnungen hat die Jury überzeugt.


Der Unterwaldner Preis für Bildende Kunst ist mit 20'000 Franken der höchstdotierte Preis, den die Kulturförderungen der Kantone Obwalden und Nidwalden vergeben. Die Preisträger werden in einem zweistufigen Verfahren bestimmt. Alle drei Jahre findet eine unjurierte Übersichtsausstellung statt, letztes Mal im Herbst 2023 in der Turbinenhalle in Giswil. Eine Jury hat aus den dort gezeigten Positionen 18 Künstlerinnen und Künstler oder Kollektive ausgewählt, die ihre Arbeiten dieses Jahr im Nidwaldner Museum in der Auswahlausstellung zeigen. Unter den Positionen der Auswahlausstellung wählt dieselbe Jury die Preisträgerin, den Preisträger des Unterwaldner Preis für Bildende Kunst.


In seiner Arbeit «In der Schwebe» zeigt Paul Lussi dreizehn Tuschzeichnungen mit tiefschwarzen, expressiven Pinselstrichen. In ihnen erscheinen schemenhaft Figuren, Fragmente von Landschaften und Architekturen, Spuren von Zerstörung. Sie sind nirgendwo verortet, schwerelos, ohne Richtung schweben sie im Raum. Paul Lussi kehrt damit zurück zu den Anfängen seines künstlerischen Schaffens.

Die Jury begründet ihren Entscheid im Jurybericht folgendermassen: «Zum einen sind es die Geschichten und die Themen, die wir in diesen Zeichnungen gesehen haben und die uns Paul Lussi sehr kunstvoll erzählt: Es sind zweifellos existentielle Geschichten, Geschichten von Schönheit und Gewalt, von Bedrohung und von Leichtigkeit, - und manchmal mit Humor - die wir entdeckt haben. Sie erzählen von unserer aktuellen, prekären Welt, von Gewalt, Bedrohung, Krieg, aber auch von der Leichtigkeit des Schwebens. Sie öffnen Räume auf Welten, die uns immer wieder zeigen, dass alles auch anders kommen könnte.»

Weiter erläutert Dr. Gabriela Christen den Juryentscheid: «Der zweite Grund für unsere Faszination ist schnell beschrieben: Paul Lussi ist einfach ein hervorragender Zeichner und Erzähler. In seiner langen künstlerischen Tätigkeit hat er sich intensivst mit dem Medium der Zeichnung auseinandergesetzt. In diesen neuen Tuschezeichnungen kommt sein Können in voller Stärke und gleichzeitig mit viel Understatement zum Zug. Der Künstler kennt die abendländische Kunst, hat die Capriccios eines Francisco de Goya gesehen, der die Schrecken des Krieges in allegorischen Bildern fixiert hat.» 

In der Ausstellung «NOW 24. AUSWAHL Aktuelles Kunstschaffen aus der Region» sind im Nidwaldner Museum Winkelriedhaus alle Positionen der 18 Künstlerinnen und Künstler oder Kollektive zu sehen bis am 2. Februar 2025. 

>Preisträger
Preisübergabe (v.l.n.r.): Obwaldner Regierungsrat Christian Schäli, Künstler Paul Lussi und Nidwaldner Regierungsrat Res Schmid

 

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