Nidwalden im Zweiten Weltkrieg

Die "Geistige Landesverteidigung" - der unbedingte Wille, die Unabhängigkeit der Schweiz zu bewahren und notfalls militärisch zu verteidigen - prägte auch Nidwalden zur Zeit des Zweiten Weltkriegs. Sie förderte den Zusammenhalt in der Bevölkerung und half, den schwierigen Alltag zu bewältigen, der durch Rationierung, Reglementierung und Einschränkungen geprägt war. Die grösste Herausforderung war der militärische Aktivdienst: Über zwei Jahre verbrachten die Wehrpflichtigen durchschnittlich im Dienst. In dieser Zeit fehlten sie zuhause, die Frauen waren umso stärker gefordert.

Um die Nahrungsmittelversorgung zu verbessern, strebte der Bundesrat einen massiven Ausbau der landwirtschaftlichen Produktion an. Im Rahmen der sogenannten Anbauschlacht wurden Vorgärten, Rabatten und Sportplätze zu Landwirtschaftsland. Zudem wurden in Nidwalden 48 Meliorationsprojekte realisiert, darunter die Entwässerung des Stansstader- und des Drachenrieds in Ennetmoos.

Von der grossen Bedeutung Nidwaldens für die militärische Réduit-Strategie zeugen bis heute zahlreiche Artillerieforts, Infanteriewerke und Geländehindernisse. Auch der Flugplatz in Buochs wurde in dieser Zeit ausgebaut. Die Réduit-Strategie bewirkte aber auch, dass wohlhabende Balser und Zürcher Familien während des Krieges zeitweise aus gefährdetem Grenzgebiet hinter die Réduitgrenzen in ihre Ferienwohnungen in Beckenried oder ins Hotel Fürigen ob Stansstad zogen, wo sie sich sicherer fühlten.