
Nidwalden im Ersten Weltkrieg
Obwohl die Schweiz vom Kriegsgeschehen verschont blieb, war der Erste Weltkrieg eine Zeit der wirtschaftlichen, politischen, sozialen und administrativen Krisen. In Nidwalden galt es vorerst, die eingerückten Soldaten im Alltag zu ersetzen und die Versorgung – insbesondere mit Heu und Lebensmittel – sicherzustellen. Die angespannte Versorgungslage verschlechterte sich ab 1916 noch einmal und entspannte sich erst ab 1919. Um die Anbaufläche langfristig auszudehnen, wurde im Oktober 1918 ein grossangelegtes Meliorations- und Drainageprojekt in den Korporationen Stans, Buochs und Ennetbürgen in Angriff genommen, welches auch als Beschäftigungsprogramm diente. Die trockengelegte Fläche wurde zum Ausgangspunkt der späteren Industrialisierung mit Militärflugplatz und den Pilatus Flugzeugwerken.
Ab Januar 1916 begann die Schweiz mit der Internierung von Kriegsgefangenen. In Nidwalden wurden die deutschen und österreich-ungarischen Internierten auf die Gemeinden verteilt und in den leerstehenden Hotels einquartiert. Erst freundlich empfangen und mit Solidaritätsaktionen unterstützt, kam es ab 1917 vermehrt zu Spannungen zwischen den Internierten und der einheimischen Bevölkerung.
Die Spanische Grippe, welche die Schweiz ab 1918 wellenartig erfasste, forderte in Nidwalden 90 Todesopfer. Im Vergleich mit anderen Kantonen kam der Kanton damit glimpflich davon. Dennoch waren die vom Regierungsrat verordneten Massnahmen – u.a. Schulschliessungen, Versammlungsverbote und Abstandsregeln – auch hier einschneidend.