Landwirtschaft im Hoch- und Spätmittelalter
In Nidwalden wurde das Land im Hochmittelalter auf verschiedene Arten genutzt: Alp- und Weidewirtschaft, einfacher Ackerbau und Gartenwirtschaft. Die Landwirtschaft diente der Eigenversorgung, der Handel war gering. Eine Zelgenverfassung (genossenschaftlich geregelte Dreifelderwirtschaft), wie sie in anderen Gegenden üblich war, konnte jedoch nicht entstehen, die unterschiedlichen Nutzungsformen und die nur schwach ausgebildete Herrschaft standen dem entgegen.
Wie in anderen Alpentälern ist ab dem 14. Jahrhundert eine Spezialisierung der Landwirtschaft zu beobachten. Grossviehhaltung und Käseproduktion wurden ausgebaut, bis andere Wirtschaftsformen, etwa Ackerbau, im 16. Jh. fast vollständig verschwanden. Die steigende Nachfrage nach Fleisch und Käse in den oberitalienischen Städten machte den Export von Grossvieh und Käse über die Alpen lukrativ, gleichzeitig ermöglichten sinkende Preise den Import von Getreide aus dem süddeutschen Raum. Neben Zürich stieg vor allem die Bedeutung Luzerns als Marktplatz für Getreide. Der Wandel führte aber auch zu Konflikten zwischen Gross- und Kleinbauern um den knapper werdenden Weideplatz für das Vieh.